Augen.Blick
Eurythmie
1. Oktober 2023
20:00
Theater Leo17
Leopoldstr. 17 München
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Nächste Aufführung: 
Augen.Blick
Eurythmie
22. Oktober 2023
Eurythmeum Stuttgart
„Und dennoch kann irgendetwas in meinem Innern,
ein letztes bisschen meiner Selbst, nicht aufhören,
furchtbebend daran zu denken, dass er mich vielleicht,
trotz allem, liebt.“  -  Prolog, Simone Weil 1909-1943

Zu dem großen Prolog des Johannes Evangeliums stellt die Aufführung „Christus . Augenblick“ den Prolog der Simone Weil, die Erzählung einer Liebe in der Mitte des 20. Jahrhunderts. Eingestimmt durch ein Geigensolo (1952) des Komponisten Ben Haim. Die Zerrissenheit gegenwärtiger Seelen zeigt sich in „Epouvante“ von O. Messiaen. 
Gewaltiges Evangelien-Bewusstsein neben moderner Prosa und Musik, mit der wir uns identifizieren können. Im griechischen Worte „war“ lebt nicht nur Vergangenheit, sondern auch Gegenwart. 
Am Ende des Johannes Prologs steht die gegenwärtige und die Zukunftsaufgabe für uns Menschen „Christus ist der Führer zu diesem Schauen (der göttlichgeistigen Welt) geworden“. 
Was schauen wir im Prolog der Simone Weil?
REZENSIONEN.

Gemeindebrief Christengemeinschaft Gemeinde München-West Johanneskirche, 03. Juli 2023
Am Samstag, den 17. Juni, wurde wieder eine sehr beeindruckende und tief berührende Eurythmieaufführung des tritonus-ensemble münchen unter der Leitung von Aiga Matthes dargeboten. Der Abend stand unter dem Titel "Christus . Augenblick" und wurde von dem Doppelkonzert für 2 Violinen und Klavier eingerahmt, mit dessen erstem Satz am Beginn und dem zweiten Satz am Ende - hier konnte man Musik und Eurythmie im harmonischen Zusammenklang erleben.
Der Prolog des Johannes-Evangeliums umriss dann auch sprachlich die Dimension des Themas, durch die Eurythmie in Szene gesetzt. Ein Satz für Solo-Violine des deutsch-jüdischen Komponisten Paul Ben-Haim führte in seiner orientalischen Klangsprache direkt zu Simone Weils 'Prolog' mit der rätselhaften Erzählung einer Frau, die ihre Liebes-Begegnung mit einem Mann oder vielleicht übermenschlichen Wesen schildert und dem erschütternd-unbegreiflichen Verstoßen-Werden durch ihn. Hier gelang an diesem Abend eine lange nachhallende, unvergessliche künstlerische Sternstunde. Die Dichte dieser Szene löste Aiga Matthes mit einem drastischen, fast brutalen Kontrast: Olivier Messiaens kurzes Gesangsstück mit Klavier, Épouvante. Die beinahe geschrienen Ausbrüche der Sängerin waren in dem dafür sehr engen Raum an der Grenze des Ertragbaren, aber an dieser Stelle nachvollziehbar. Der langsame Satz von Bachs Doppelkonzert bot erneut einen dramatischen, aber nun göttlich-heilsamen Gegensatz.
Der Weiheraum bot einen wunderbaren, erhebenden Rahmen für diese Aufführung. Insgesamt war dieser Abend sehr abwechslungsreich, einerseits dramatisch, andererseits aber auch anregend tiefsinnig, durchaus auch rätselhaft und in der Geschlossenheit der Konzeption und der hohen künstlerischen eurythmischen, wie auch musikalischen Leistungen fesselnd und beglückend.    -  Andrea Buchner, München

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